forscht // 02.11.2012

Totentanz der Elfchen

Hamburger Studenten zwischen Diesseits und Jenseits

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Totentanz
hechelnde Lust
in Zeitlichkeit zerstaubt
„Carpe that fucking diem!“
Abgesang

Wiege
ein Kind
ein junger Mann
ein alter, buckeliger Herr
Bahre

Un-Endlichkeit
in Sichtweite
einer Oase gleich
zerrinnt durch meine Gedärme
Illusion

„Lebe!“
flüstert er
umschließt meine Hand
mit knochigen kühlen Fingern
nachdrücklich

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Leben
wohin wozu
wieso weshalb warum
wer bin ich jetzt?
Morgen!

Wind
graue Weite
welke Blätter rascheln
Was war hier einst?
Stille

Endzeit
Start (vs.) Schluss
die zeitliche Allmacht
3, 2, 1, 0
Lauf!

Herbstallee
rot orange
dann todesbraun verweht
gib mir deine Hoffnung
Frühlings-Spross

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heute
morgen schon
übermorgen ganz schön
gestern noch nicht allzu
vergangen

Schatten
kriechen näher
lasse dich nicht
greifen fang noch nicht
später

Augenblick
verweile doch!
mein seist Du
Du bist so schön!
losgelöst

Vanity
ihr Name
dem Tod geweiht
lernt leben zum Sterben
circulus vitiosus

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„Erde,
Du Muttertier!“,
ruft spukend Tod
die Maske der Schönheit
− demontiert.

Geburt
Kindheit Schule
Studium Arbeitswelt Familie
Kinder Enkel Verwitwung Einsamkeit
Tod

Lebenszeit,
werde wach,
um zu sterben?
Bitte lass mich noch
– leben!

Lust,
sei gestillt!
Mag nicht mehr
– sein wie du willst!
Aufgeben

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tick
tick tack
volle Stunde, Glockenschlag
die Zeit läuft ab
vorbei

Weiß,
Winter Schnee,
plötzlich überraschend rot!
Wieso muss gerade ich
– sterben?

Traum
verweile doch
du süße Ruhe
hülle nicht in Samt
Vergänglichkeit

Copyright der Fotos: Robin Rahnaward