Totentanz der Elfchen
Hamburger Studenten zwischen Diesseits und Jenseits
Totentanz
hechelnde Lust
in Zeitlichkeit zerstaubt
„Carpe that fucking diem!“
Abgesang
Wiege
ein Kind
ein junger Mann
ein alter, buckeliger Herr
Bahre
Un-Endlichkeit
in Sichtweite
einer Oase gleich
zerrinnt durch meine Gedärme
Illusion
„Lebe!“
flüstert er
umschließt meine Hand
mit knochigen kühlen Fingern
nachdrücklich
Leben
wohin wozu
wieso weshalb warum
wer bin ich jetzt?
Morgen!
Wind
graue Weite
welke Blätter rascheln
Was war hier einst?
Stille
Endzeit
Start (vs.) Schluss
die zeitliche Allmacht
3, 2, 1, 0
Lauf!
Herbstallee
rot orange
dann todesbraun verweht
gib mir deine Hoffnung
Frühlings-Spross
heute
morgen schon
übermorgen ganz schön
gestern noch nicht allzu
vergangen
Schatten
kriechen näher
lasse dich nicht
greifen fang noch nicht
später
Augenblick
verweile doch!
mein seist Du
Du bist so schön!
losgelöst
Vanity
ihr Name
dem Tod geweiht
lernt leben zum Sterben
circulus vitiosus
„Erde,
Du Muttertier!“,
ruft spukend Tod
die Maske der Schönheit
− demontiert.
Geburt
Kindheit Schule
Studium Arbeitswelt Familie
Kinder Enkel Verwitwung Einsamkeit
Tod
Lebenszeit,
werde wach,
um zu sterben?
Bitte lass mich noch
– leben!
Lust,
sei gestillt!
Mag nicht mehr
– sein wie du willst!
Aufgeben
tick
tick tack
volle Stunde, Glockenschlag
die Zeit läuft ab
vorbei
Weiß,
Winter Schnee,
plötzlich überraschend rot!
Wieso muss gerade ich
– sterben?
Traum
verweile doch
du süße Ruhe
hülle nicht in Samt
Vergänglichkeit
Copyright der Fotos: Robin Rahnaward