Kritik der reinen Vernunft neu verzapft

So. Pünktlich und besoffen um 13 Uhr aufgestanden. Erstmalig Ziegeldächer durchgefeudelt, Unterwäsche für alle 3,71 Mitbewohner gewaschen, mit dem Mund getrocknet, handgebügelt in die Schranktüren geschmissen. Fenster gelutscht, Zähne gezogen, Haare auf Streichhölzer gedreht und einparfümiert, Zehen mit Besen lackiert und das Radio gegossen. Dann stundenlang gejoggt – mit Gewichten an den Ohrläppchen und die Internationale dabei singend genossen −, die Dissertation meines Nachbarhundes auswendig gelernt („Verletzungen des genitalen Apparats homophiler Vierbeiner mit Staubsaugern“) und widerlegt. Schließlich dann noch 910 Minuten Bibel TV geguckt und dabei Saddam Hussein grazil blau ausgespuckt. Dann waren auch schon alle Spaßsachen erledigt. Verstehen Sie Spaß?
9,3672 Pakete nehme ich gefühlt und durchschnittlich pro Woche – und meist für die Nachbarn – an. Der in gelb und rot gekleidete Bote dieser Übergrößen tragenden Legosteine kennt meinen Namen in all seiner […]
Der schrille Ruf von Pieper dem Rotkehlchen erinnerte No auch diesen Morgen daran, dass die Sommerferien längst ein Ende gefunden hatten. Im Zeitlupentempo reckte und streckte er all seine müden fuchsfarbenden Glieder. Aus […]
Freitag. Der Geruch von Herbst liegt in der Luft; goldfarbene Blätter zieren die Bürgersteige. Der Atem meines Hundes hinterlässt kleine Rauchwolken in der Stratosphäre der erwachenden Welt um uns herum. Wir ziehen schnellen Schrittes […]
Das Dilemma – Segen und Fluch zugleich – des Mittzwanzigers ist doch der Widerspruch zwischen seinem aus Teenagertagen mitgeschliffenen und längst überholten Anspruch auf ein Recht zur Rebellion (im Sinne eines selbstgerechten und selbstbezogenen […]
Wir wissen aus der Informationsgesellschaft, dass Abweichung und Differenz Aufmerksamkeit erzeugen und eher registriert werden als die Erfüllung von Erwartungen. Weil S nicht länger die Erfüllung von Erwartungen sein will steigt sie nicht zum […]
1:0 für Ijoma Mangold gegen Maxim Biller, so das Endergebnis in der Debatte um die vermeintlich „unglaublich langweilige“ deutsche Gegenwartsliteratur. Laut der alle Jahre wieder aufflammenden Polemik Maxim Billers − zuletzt auf mehr als […]