#stadtaufnahme
Freitag. Der Geruch von Herbst liegt in der Luft; goldfarbene Blätter zieren die Bürgersteige. Der Atem meines Hundes hinterlässt kleine Rauchwolken in der Stratosphäre der erwachenden Welt um uns herum. Wir ziehen schnellen Schrittes auf sechs Pfoten in schwarz-weiß durch Dunst- ebenso wie durch Abgaskreise. Den zur Arbeit Rasenden steht die Sehnsucht nach Wochenende, das Runterzählen der letzten Arbeitsstunden bis dahin auf die Stirn geschrieben. „It’s the final countdown…“, schreien ihre Bremsgeräusche. Die mit Rucksäcken bepackten kleinsten Erdbewohnerinnen und -bewohner unter uns verstehen die Welt nicht mehr, wenn die erste Schulwoche nicht fünf, sondern nur zwei Tage zählt. „Mathe war noch nie meins!“, flüstern sie sich jauchzend in die kleinen ungewaschenen Lauscher. Auch sie wissen, dass dies die letzten Tage des Sommers sind. Denn: „In sechs Wochen sind schon Herbstferien!!!“, formulieren spitzfindig ihre schmolllippigen Plappermünder. Kurzer Halt beim Bäcker. Ein Sitz und eine Bestellung später trägt der Hund zum ersten Mal die Brötchentüte. Freitag. Einatmen. Ausatmen. Lächelnd in den pilatesgeformten Muskelkater aufatmen.

9,3672 Pakete nehme ich gefühlt und durchschnittlich pro Woche – und meist für die Nachbarn – an. Der in gelb und rot gekleidete Bote dieser Übergrößen tragenden Legosteine kennt meinen Namen in all seiner […]
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Das Dilemma – Segen und Fluch zugleich – des Mittzwanzigers ist doch der Widerspruch zwischen seinem aus Teenagertagen mitgeschliffenen und längst überholten Anspruch auf ein Recht zur Rebellion (im Sinne eines selbstgerechten und selbstbezogenen […]
Wir wissen aus der Informationsgesellschaft, dass Abweichung und Differenz Aufmerksamkeit erzeugen und eher registriert werden als die Erfüllung von Erwartungen. Weil S nicht länger die Erfüllung von Erwartungen sein will steigt sie nicht zum […]
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